23.09.2024
An der Goldküste ging es um Platz 1 und 2.
Tabellenführer und Aufsteiger FC Stäfa schlug den FC Herrliberg mit 1:0. Das goldene Tor erzielte Elia Schmitt.
Dass Aufsteiger Stäfa und Herrliberg, das im Sommer 2022 die Promotion geschafft hat, nach fünf Runden die Tabellenspitze der Gruppe 2 der 2. Liga regional anführen, hätte vor dem Meisterschaftsstart niemand gedacht. Damit führt das Team von Trainer Jonas Elmer die Rangliste mit drei Punkten Vorsprung auf Herrliberg an.
Die gute Tabellensituation der beiden Goldküstenvereine ist nicht das Resultat von unzähligen namhaften Transfers in diesem Sommer. Stäfa hat sich mit dem treffsicheren Marco Ruckstuhl verstärkt, der zuvor vier Saisons in Meilen aktiv war.
Viel zentraler ist der Spirit: «Wir sind ein Team!»
In der ersten Halbzeit versuchten beide Mannschaften, Nadelstiche zu setzen. Das gelang Herrliberg zuerst etwas besser. In der 14. Minute verfehlte ein Schuss von Fabrizio Perucchini das Tor nur knapp. Zwei Minuten später boxte Stäfas Goalie Dennis Brecher einen Schuss von Lenny Brauchli mirakulös aus seiner Torecke.
In der 38. Minute jubelten die Stäfner Fans. Ein Schuss des lauffreudigen Ruckstuhl flog Richtung weiter Pfosten. Doch statt ins Tor kullerte das Leder milimeter am Gehäuse vorbei. Als sich die Zuschauer auf ein 0:0 zur Pause einstellten, wurde ein Rückpass auf Herrlibergs Goalie Michael Lichtin gespielt. Die Situation war ungefährlich, aber der Schlussmann lief im Strafraum in den heranrennenden Marco Ruckstuhl hinein. Der Schiedsrichter pfiff einen Foulpenalty und zeigte Lichtin die gelbe Karte.
Elia Schmitt, der noch vor kurzem einen Monat lang auf einer Weltreise war und trotzdem ein immenses Pressing mit geschicktem Körpereinsatz betrieben hat, verwertete die Möglichkeit aus elf Metern zur 1:0-Führung.
Nach der Pause blieb die grosse Offensive von Seiten der Herrliberger aus. In der 55. Minute zwang Lenny Brauchli Brecher erneut zu einer Glanzparade. Dazu lag das 1:1 bei Eckbällen und Flanken von aussen drei-, viermal in der Luft. Mehr war aber nicht. Es blieb bis zum Schluss beim 1:0 für Stäfa. Die letzte Chance des Spiels hatte Jens Saethre in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als er frei zum Schuss kam, Herrlibergs Torhüter konnte aber zur Ecke abwehren.
«Wir haben erwartet, dass sie uns nach dem Rückstand stärker unter Druck setzen», hielt nach Spielschluss Stäfas Abwehrchef Marc Eichenberger fest. Der 25-Jährige gestand ebenso ein, dass Herrliberg, das seine Heimspiele auf Kunstrasen austrägt, wohl mehr Mühe mit dem unebenen Naturrasen bekundet hat als Stäfa.
Der Gastgeber seinerseits stand nach guten Kontern in der zweiten Halbzeit dem 2:0 eher näher als Herrliberg dem Ausgleichstreffer. Stäfa überzeugte durch seine mannschaftliche Geschlossenheit. «Wir sind ein Team, in dem jeder für jeden rennt», zählte Eichenberger die Hauptstärke des Tabellenführers auf.
Steigerungen als Ziel
Martin Kelterborn hat gegen Herrliberg Jonas Elmer als Haupttrainer ersetzt. Elmer weilte an einem Trainer-Weiterbildungskurs. Kelterborn betonte, dass Stäfa einerseits darauf bedacht sei, die für einen Aufsteiger nötigen Punkte zu holen. Andererseits wollen die Verantwortlichen das Team fussballerisch weiter bringen.
Sportplatz Frohberg, 320 Zuschauer
FC Stäfa - FC Herrliberg 1:0 (1:0) Tore: 45.+1. Elia Schmitt per Penalty
Stäfa: Brecher; Eichenberger, Reichling, Pfammatter, Sommer (75. Berger); Wetter, Lederer, Ruckstuhl (91. Krammer); Schmitt (67. Revel), Saethre, Hauck (57. Rasonyi)
Herrliberg: Lichtin; Lustgarten (46. Furrer), Cavaliere (46. Haussmann), Aplanalp, Brauchli; Perucchini (80. Scot), Gaube (65. Lauener), Vizner, Brauchli, Al Abbadie (46. Farah); Wyss
Abwesend: Duft, Roth, Kelterborn, Wymann, Zucco, Kohler
Bemerkungen:
Foulpenalty: Elia Schmitt verwandelt sicher
Schiedsrichter: Elius Banushi SRA: Paul Steinmann + Tim Balsiger
Verwarnungen: Herrliberg 3, Stäfa 0
Auszeichnung: Der FC Stäfa wurde vom Zürcher Fussballverband vor dem Spiel als Sieger von der SUVA-Fairplay-Trophy ausgezeichnet. Stäfa hat den ersten Platz von mehr als 100 Mannschaften belegt. Gesamtschweizerisch ist es der hervorragende 11. Tabellen-Rang.
(bf)