Stäfa mit glücklichem Unentschieden zu Rückrundenstart.
Wintermeister und Gastgeber Stäfa musste sich beim Rückrundenstart gegen das leicht abstiegsgefährdete Meilen mit einem 1:1 begnügen. Meilen stand dem Sieg näher, ehe Stäfa noch zweimal die Latte traf.
«Derby, Derby, Derby,» lauteten die erste Worte von FC-Stäfa-Trainer Urs Fritschi nach dem Schlusspfiff. Vor dem Spiel war Stäfa Favorit. Fritschi bestätigte, dass er für diesen Match drei Punkte eingeplant hat. Demgegenüber räumte FC-Meilen-Trainer Antonio D’Agostino ein, dass er vor der Begegnung für einen unentschiedenen Ausgang sofort unterschrieben hätte.
Nach dem Schlusspfiff war es genau umgekehrt. Fritschi gestand ein, dass der Punkt für sein favorisiertes Team vielleicht auch etwas glücklich zustande kam. Er wies auf ein Notbremsefoul seines Verteidigers Sofiane Benbrahim in der 57. Minute hin, als dieser wohl als letzter Mann vor dem eigenen Goalie den Meilemer Marco Ruckstuhl von den Beinen holte. «Da hätte der Schiedsrichter Rot geben können,» meinte der Coach. Und zum Penalty für sein Team, der in der 75. Minute zum Ausgleich geführt hat, hielt er fest, dass in dieser Szene nicht jeder Ref einen Strafstoss gegeben hätte. Demgegenüber ärgerte sich D’Agostino über genau diese beiden Szenen: «Remis geht in Ordnung».
Am Ende ihrer Matchanalyse kamen indes beide Trainer zum gleichen Schluss: Sie erachteten das Unentschieden als gerecht. Gast Meilen hat überraschend während der ersten halben Stunde auf dem Kunstrasen leicht dominiert und war in der 15. Minute durch Ruckstuhl in Führung gegangen. Die Überlegenheit hat auch damit zu tun gehabt, weil Meilen mit Rückenwind Richtung Stäfner Tor spielen konnte. In der 32. Minute schwächte sich Stäfa zudem zusätzlich, weil der 24-jährige Mittelfeldspieler Nino Dietrich nach einem Zweikampf sich zu einer unbedachten Äusserung hinreissen liess und deswegen des Feldes verwiesen wurde. Erstaunlicherweise kam Stäfa nach diesem Platzverweis besser ins Spiel. «Der Platzverweis hat uns geweckt», sagte nach Spielschluss Urs Fritschi.
In der 34. Minute wehrte Meilens Mittelverteidiger Manuel Schürmann einen Schuss von Sven Kohler auf der Linie ab. Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit blockierte Schürmann einen Versuch von Jens Saethre in extremis. Ab dem Seitenwechsel hatten die Stäfner den Wind im Rücken. Dieser blies besonders Anfangs zweiter Halbzeit und in den letzten zehn Spielminuten sehr stark. In der 50. Minute prüfte der eingewechselte Stäfner Nico Hauck den Meilemer Goalie Raul Varela.
Derbys können entscheiden
Das in Unterzahl auf dem Platz stehende Stäfa dominierte während der zweiten Halbzeit. Doch Manuel Schürmann, der nach langer Verletzungspause erstmals in dieser Saison mittun konnte, hielt die Meilemer Abwehr zusammen. Der Gast lauerte auf Konter. Nach dem Ausgleichstreffer in der 75. Minute traf der Stäfner Jonas Elmer noch zweimal die Latte. Dies bei sehr starkem Rückenwind nach einem Freistoss (84.) und einem Corner (86.).
Stäfas Trainer Urs Fritschi äusserte sich zur Rangliste: «Die vier Teams ganz vorne spielen wohl um den Aufstieg. Kloten hat im Gegensatz zu uns sowie Wetzikon und Wald keine Derbys. Dies könnte für Kloten ein Vorteil sein», bemerkte er. Er hob hervor, dass die Gefahr von Punktverlusten für den Favoriten in Derbys höher sind als in Partien gegen auf dem Papier schwächere Gegner aus anderen Regionen. «In Derbys sind die Aussenseiter immer gefährlich, weil sie enorm motiviert sind. Das haben wir jetzt gegen Meilen gesehen. Gegen Herrliberg und Zollikon wird es für uns wieder ähnlich sein.»
Sportplatz Frohberg, 180 Zuschauer
FC Stäfa - FC Meilen 1 : 1 Tore: 15. Ruckstuhl 0:1, 75. Elmer Foulpenalty
Stäfa: Brecher; Eichenberger, Monn, Roth (46. Benbrahim) Pfammatter (46. Hauck); Dietrich, Saethre (80. Islami), Elmer, Wetter; Islami (34. Kelterborn), Koller (70. Rasonyi)
Abwesend: Wymann, Schmitt, Kram, Bühler, Ragnacci, Zucco
Bemerkungen:
75. Foulpenalty Elmer
84. + 86. Lattenschuss nach Eckball und Freistoss durch Jonas Elmer
Rote Karte: 32. Dietrich
Verwarnungen: Stäfa 1, Meilen 2
(bf)