18.10.2021
Stäfa knöpft dem Leader die ersten Punkte ab. 1:1 gegen Leader Pfäffikon
Bei besten äusseren Bedingungen empfing eine stark ersatzgeschwächte Stäfner Mannschaft den unbestrittenen Tabellenführer aus dem Züricher Oberland. Die Seebuben mussten auf nicht weniger als 6 Spieler verletzungs- oder ferienbedingt verzichten. Damit war die Ausgangslage klar. Der Leader war in der Favoritenrolle, den Stäfner durfte man höchstens Ausseinseiterchancen geben.
Stäfa startet unbeirrt und kreierte mit langen Einwürfen erste Aktionen im Strafraum. Einen damit erzwungenen Corner nach 3 Minuten köpfte Schmitt am 2. Pfosten knapp daneben. Etwas überraschend war es nicht der Favorit aus Pfäffikon, der das Spiel machte, sondern die Einheimischen, die schnörkelos und einfach nach vorne spielten. Es dauerte 12 Minuten und bereits vier Stäfner Corner waren gespielt, bis der Leader erstmals im Strafraum der Stäfner auftauchte. Die Flanke von Ceesay flog jedoch ins berühmte Niemandsland. Für den neutralen Zuschauer war in dieser Spielphase nicht ersichtlich, wer den nun Favorit war und wer der ersatzgeschwächte Aussenseiter.
Heiss wurde es nach 24 Minuten erneut im Strafraum der Gäste. Nach einem Durcheinander konnte Hauck einen Ball noch erlaufen. Die Hintermannschaft Pfäffikons klärte jedoch in höchster Not. Das Spiel war animiert und fair, fand jedoch mehrheitlich zwischen den Strafräumen statt. Hätte man vor dem Spiel eher eine konternde Heimelf erwartet, so waren es nun eher die Gäste, welche mit Ihren flinken Stürmern mit schnellen Gegenstössen ihr Glück suchten. Meistens vergebens. Die heute stark spielende Verteidigungsreihe wurde von Nico Monn an diesem Sonntag hervorragend organisiert. Die einzige Gelegenheit hatte Pfäffikon nach einem Corner. Amacker konnte aus rund 25 Meter abziehen. Sein Schuss rollte jedoch näher bei der Eckfahne als bei Torpfosten über die Linie.
Nachdem Kelterborn in der 37. Minute am Flügel zum x ten mal nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden konnte, erhielt Stäfa einen Freistoss aus halblinker Position zugesprochen. Der scharfe Ball von Elmer, mehr Schuss als Flanke, flog an Freund und Feind vorbei ins lange Eck zum vielumjubelten 1:0 für die Seebuben. Wer nun glaubte, der Leader schalte einen Gang höher, sah sich getäuscht. Es waren vielmehr die Einheimischen, die weiterhin einfach, klar und mutig spielten. Dass das Spiel nicht nach dem Geschmack des Gästetrainers verlief, konnten die Zuschauer nicht nur akustisch hören, er wechselte bereits vor der Pause drei Spieler aus, um so seinem Personal zu signalisieren, dass so an diesem Sonntagnachmittag keinen Blumentopf zu gewinnen ist. Die 1:0 Pausenführung für Stäfa war aufgrund der deutlich höheren Anzahl Strafraumaktionen absolut verdient.
Man durfte gespannt sein, wie die Gäste auf den Rückstand reagierten. Die Pausenpredigt schien verfangen zu haben. Deutlich aggressiver setzen sie die Stäfner unter Druck. Nach einem harten Zweikampf und einem Prellball lief Ceesay kurz nach dem Wiederanpfiff alleine auf Fischer zu. Dieser vereitelte den Ausgleich reaktionsschnell und mirakulös.
Die harte Gangart der Gäste führte einerseits zu zwei gelben Karten gegen Ordonez und Meier, aber auch zu einer von Pfäffikon nun überlegen geführten Startphase des 2. Abschnittes. Nach 53. Minuten war es erneut Ceesay der aus aussichtsreicher Position harmlos abschloss.
Stäfa stempelte erst nach 57 Minuten in diese Partie zurück. Eine Freistossflanke köpfte Monn am zweiten Pfosten über den Kasten. Das war knapp. Knapp war auch das Offside von Pfäffikon, nachdem Erismann den vermeintlichen Ausgleich erzielte. Der Schiedsrichter stand gut und annullierte den Treffer.
Pfäffikon war nun gefährlicher, der Ausgleich schien in der Luft zu liegen und die Partie wurde konstant härter und dementsprechend auch farbiger, was sich in diversen gelben Karten auf beiden Seiten ausdrückte. Nach knapp 70. Minuten hämmerte Kelterborn den Ball aus 18 Meter flach ins Netz, sah sein Tor jedoch vom Schiedsrichter, wohl zu recht, wegen eines vorangegangenen Foulspiel aberkannt.
Nach 75 Minuten fragte sich viele der geneigten Zuschauer, ob da nicht doch eine Überraschung in der Luft liegen würde? Insbesondere nachdem Rassonyi aus guter Position vergab und der anschliessende Eckball die Pfäffiker spektakulär zweimal von der Torlinie befreien konnten. Unglaublich, dass es nach diesen Aktionen nicht das 2:0 hiess. Stäfa verpasste es in dieser Phase des Spiels ihre Konter sauber und konzentriert zu Ende spielen. Da wäre einige Male mehr möglich gewesen.
Bringen die Seebuben die Führung über die Zeit, oder gelingt dem FC Pfäffikon noch der späte Ausgleich? Ganz nach dem Motto: „Wer sie vorne nicht macht, kriegt sie hinten“. Die letzten Minuten glichem einem Powerplay mit gelegentlichen Befreiungsangriffen der Heimelf. Und so kam es wie es oft kommt, wenn man nur mit einem Tor führt. Nach einem Standard in der 86. Minute erzielte Top Scorer Margues doch noch den Ausgleich für die Zürcher Oberländer. Die letzten Minuten verstrichen ereignislos. Die vehementen Hinweise des Pfäffiker Trainers an den Schiedsrichter, dass die Nachspielzeit abgelaufen sei zeugten davon, dass die Gäste mit diesem Punkt sehr zufrieden und gut bedient waren.
Hätte man den Mannen von Trainer Urs Fritschi vor dem Spiel einen Punkt angeboten, sie hätten ihn wohl genommen. Nach dem Spiel hingegen muss man bei den Stäfnern eher von zwei verlorenen Punkten reden. Knapper Lohn für eine tolle Leistung. Schade, aber summa summarum war es eine tolle Reaktion auf den enttäuschenden Auftritt vom Donnerstag gegen Zollikon. Kämpferisch, engagiert und leidenschaftlich. So muss es sein.
Frohberg Stäfa: 280 Zuschauer, Schiedsrichter: Toni Comito
FC Stäfa - FC Pfäffikon 1:1
Stäfa: Fischer; Benbrahim, Roth, Zucco (82. Seiler) , Monn, Elmer, Kelterborn (69. Ragnacci) Schmitt (80. Kram), Hauck (80. Lederer), Wetter, Kohler (69. Rassonyi)
(mk)