08.10.2019
Spektakulärer DERBYSIEG für Jungsenioren
WAS FÜR EIN SPIEL!!! Da waren sich nach dem Schlusspfiff alle einig – sogar die Verlierer aus Männedorf. 12 (!) Tore, ein unheimlicher Abnützungskampf auf einem kräfteraubenden Terrain, das stete hin und her – es war nichts für schwache Nerven, was die beiden Teams im 458. Seederby auf dem Widenbad boten. Am Ende stand auf der fiktiven Anzeigetafel das Hockey- (oder aufgrund der Unterlage vielleicht eher Tennis-)resultat von 5:7.
Aber der Reihe nach: Es deutete so gar nichts auf einen solchen Fussballabend hin: Nasskaltes Herbstwetter und ein Platz mit mehr Sand als Grashalmen erwartete Akteure und Zuschauer. Neoseniorentrainerfuchs Abelenda hielt eine energiegeladene Kabinenansprache: Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten – so sollte Schwarz-Weiss zu den nächsten drei, im Kampf gegen den Tabellenkeller dringend benötigten Punkte kommen. Man war sich einig: Gegen Männedorf, dass in den letzten Spielen äusserst torhungrig agierte, mussten mehrere Tore her um eine Chance auf etwas zählbares zu haben.
Ab Anpfiff ergibt sich ein temporeiches Spiel. Stäfa, defensiv gut organisiert, unterbindet die Angriffsbemühungen der spielstarken Fischöttler geschickt. Ein Spieler nimmt sich die Worte des Trainers besonders zu Herzen: Captain Keck. Keine drei Minuten sind gespielt als er aus 20 Meter aus halblinker Position zum Abschluss kommt und unwiderstehlich zur Führung trifft. Das Heimteam, sichtlich geschockt, versucht zu reagieren. Doch bereits beim nächsten Stäfner Angriff liegt die Kugel bereits wieder in den Maschen. Wiederum trifft Keck – dieses Mal mit Hilfe eines Männedörfler Verteidigers, welcher den Ball unhaltbar ablenkt (5.). Männedorf steigert nun nochmals die Intensität. Stäfa verteidigt weiter geschickt, v.a. die Doppelsechser Bamert – Morel verrichten hervorragende Arbeit.
Nach einer Viertelstunde kommt Männedorf zum ersten Eckball und Wettstein erzielt gekonnt per Kopf den Anschlusstreffer. In der Folge hat Männedorf einige Chancen auf den Ausgleich, doch mit vereinten Kräften, Ebnöthers Fusssohle und etwas Glück verhindern die Stäfner einen weiteren Treffer. Ihrerseits bleiben sie stets gefährlich. Der pfeilschnelle Dreizack Britt – Keck – Maurer findt immer wieder die Lücken in der definitiv nicht unbedingt sattelfesten Hintermannschaft der Gastgeber. So sind es dann auch die drei, welche für den Doppelschlag zur Halbzeitmitte zuständig sind. Keck, nach einem Rush von Maurer herrlich freigespielt, erzielt seinen Hattrick (ca. 20.). Schlussmann Heer sieht dabei nicht gut aus. Wenige Minuten später passt Keck quer vor dem Sechzehner durch auf Britt und auch dieser verwertet eiskalt: 1:4 (ca. 25.). Männedorf taumelt in den Seilen wie ein angezählter Boxer – erste Anzeichen von Selbstzerfleischung sind auszumachen. Leider zeigt anschliessend auch Ebnöther im Stäfner Tor, dass es nicht unbedingt der Abend der Torhüter ist. Bei einer Flanke greift er elegant daneben und ermöglicht Wettstein einen weiteren Treffer – 2:4. Damit geht es in die Kabine – es ist ja erst Pause…
Dank dem Treffer kurz vor dem Seitenwechsel mit neuer Hoffnung ausgestattet, übernimmt das Heimteam nach Wiederanpfiff definitiv das Zepter. Nun schwankt Schwarz-Weiss. Zu allem Überfluss vertändeln die sonst makellosen Abelenda und Schneebeli einen Ball. Schuler übernimmt und bezwingt Ebnöther gekonnt mit einem Hocheck-Schlenzer – nur noch 3:4 (ca. 55.). Nicht nur die Heimelf spürte: Hier war der Mist definitiv noch nicht gekarrt. Wenige Minuten nach dem Anschlusstreffer kombiniert sich Gelb-Schwarz über links durch den Stäfner Strafraum. Doch statt den pfannenfertig auf den 5er zurückgelegten Ball zum Ausgleich einzuschieben, bleibt der Angreifer mit seinem Schuss buchstäblich im Sand stecken – Riesendusel für die Stäfner. Die Frohberger, taumelnd, können in dieser Spielphase nur wenige Gegenangriffe landen. Einer jedoch hat es in sich. Wieder hat Keck seinen magischen linken Fuss im Spiel: Sein Pass in die Tiefe findet den starken Maurer, der seinerseits die Nerven behält und den alten 2-Tore-Abstand wieder herstellt (ca. 64.). Aber aufgeben war nicht an diesem Abend. Männedorf bleibt weiter gefährlich, trotz langsam schwindender Kräfte. Als schlussendlich Britt in der 69. Minute gar auf 3:6 erhöht muss es das einfach gewesen sein. Falsch gedacht: Noch einmal verkürzt das Heimteam kurz darauf 4:6 und es bleiben knapp 10 Minuten zu spielen. Sollte das Spiel tatsächlich noch dramatischer werden? Nein, sollte es nicht. Der ewigjunge Britt verdient sich seinen Überseeurlaub definitiv mit seinem gefühlt 27. Flügellauf – nun über links – und dem 4:7 (75.). Damit zerstört er die letzten kleinen Hoffnungen der Gastgeber definitiv. Das 5:7 in der Nachspielzeit hat nur noch statistischen Charakter.
WAS FÜR EIN SPIEL! Die Frohberger ringen den Nachbarn aus Männedorf in einem packenden Kampf nieder. Das gab nach dem Spiel natürlich viel zu reden, aber auf viel Kopfschütteln - auf beiden Seiten. Es war eine Parforceleistung par exellence aller 14 eingesetzter Stäfner – man konnte am Ende nur anerkennend den Hut ziehen (Anm. der Redaktion: Das war sackstark, Jungs!!!). Am Ende sollte Abelenda Recht behalten: Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten – und man wird belohnt! (re)
Telegramm
FC Männedorf/Oetwil 30+ - FC Stäfa 30+ 5:7 (2:4)
Widenbad, Zuschauerzahl: überraschend viele
Tore: 3. 0:1 Keck; 5. 0:2 Keck; 12. 1:2 Wettstein; 20. 1:3 Keck; 25. 1:4 Britt; 35. 2:4 Wettstein; 55. 3:4 Schuler; 64. 3:5 Maurer; 69. 3:6 Britt; 72. 4:6 Männedorf; 75. 4:7 Britt; 82. 5:7 Männedorf
Aufstellung FCS: Ebnöther; Sailer (68. Brunner), Vogt, Abelenda, Schneebeli; Bamert, Y. Morel; Maurer (72. Flum), Keck, Britt; Guilianelli (55. Wolf)
Bemerkungen: 56. Gelbe Karte Wolf (Stäfa); offizielles Matchprotokoll dem Regen zum Opfer gefallen
Abwesend: S. Morel, Cacic (Familie), Seijdovic, Laternser (Ferien), Costantini, Braunwalder (Rekonvaleszent), Sylejmani (Beruf), Roscic (überzählig)