Stäfa verliert auch das Derby gegen Wädenswil
Die junge Stäfner Equipe wurde für ihr Spiel schlecht belohnt. Wädenswil gewinnt in der Gruppe 1 der 2. Liga regional das Seederby gleich 3:0. Der Heimsieg ist verdient, aber zu hoch ausgefallen. Beide Teams sind noch abstiegsgefährdet. Stäfa gar akut. Stäfas Platzspeaker und Pressechef Bruno Fischer, der sein Team über den See nach Wädenswil begleitet hat, brachte es kurz vor Spielbeginn auf den Punkt: «Aufgrund unserer Tabellensituation bräuchten wir heute einen Sieg.» Die Equipe von Trainer Luigi Caracciolo belegt momentan den zweitletzten Tabellenplatz. Drei oder vier Teams müssen Ende Saison aus der Gruppe 1 der 2. Liga in die 3. Liga absteigen. Ein Hoffnungsschimmer für die Stäfner sieben Meisterschaftsrunden vor Schluss ist, dass der Punkteabstand zu den mitabstiegsbedrohten Teams nicht allzu gross ist. Ebenfalls noch eine ungemütliche Relegation Ende Saison könnte Wädenswil treffen.
Abstiegskampf pur hiess es deshalb bei der Begegnung zwischen Wädenswil und Stäfa. Umstrittene Zweikämpfe im Mittelfeld prägten bei stürmischem Regenwetter das Geschehen, sehenswerte Angriffe weniger. Es war schnell klar, dass Kleinigkeiten das Spiel entscheiden würden. In der 12. Minute hatte der Stäfner Agron Hasanagic 18 m vor dem Wädenswiler Tor plötzlich ein wenig Raum. Doch sein Schuss flog über das Gehäuse. In der 20. Minute griffen die Gastgeber schnell über die rechte Seite an. Nach zwei direkten Zuspielen gelangte in der Mitte das Leder zu Pascal Wenger, der zum 1:0 einschoss. Danach sorgten beide Teams mit intensivem Pressing dafür, dass sich der Gegner nicht entfalten konnte. Darunter litt natürlich auch die eigene Kreativität. Zur Pause führte Wädenswil 1:0. «Wir haben in der ersten Halbzeit gegen den Wind gespielt, deshalb war die Führung für uns doppelt wichtig», meinte nach Spielschluss Wädenswils Trainer Rainer Bieli.
Aufbäumen und Konter
Stäfa war nach dem Seitenwechsel noch mehr gefordert. Nun musste sogar der leicht angeschlagene Ausnahmestürmer Jens Saethre mithelfen. Denn die Personalsituation in Stäfa ist angespannt. In der Startformation standen mit Marc Eichenberger, der vor einem Monat 20 Jahre alt geworden ist und den Junioren Nils Grolp (17-jährig), Elia Schmitt (18) und James Wyndham (17) vier sehr junge Spieler. In der 68. Minute ersetzte der ebenfalls 17-jährige Finn Knecht Wyndham. Natürlich war es für die Gäste unter diesen Voraussetzungen nicht einfach, das Ruder nochmals herumzureissen. Die Stäfner versuchten es in der zweiten Halbzeit öfter über die Seiten mit gefährlichen flachen und scharfen Zuspielen in den Strafraum. Zweimal verpassten sie so durch Agron Hasanagic knapp den Ausgleich. Gastgeber Wädenswil, nun mit dem Wind im Rücken, suchte sein Glück mit Kontern. In der 52. Minute scheiterte Mittelverteidiger Sven Frick mit einem Distanzschuss und in der 76. Minute konnte Marco Conte eine gute Kopfballvorlage nicht mehr erlaufen. Später aber klappte es. In der 86. Minute traf Conte zum 2:0 und in der Nachspielzeit Luigi Trazza zum 3:0. Trotz des Sieges warnt Wädenswils Trainer Bieli: «Wir müssen jetzt die Konzentration hochhalten.» Sein Antipode Caracciolo sagte nach dem Spiel: «Natürlich geben wir nicht auf.» (ZSZ MW)
Telegramm:
Sportpatz Beichlen: 200 Zuschauer
FC Wädenswil - FC Stäfa 3 : 0 Tore: 20. Wenger 1:0 86. Conte 2:0 93. Trazza 3:0
Stäfa: Fischer; Monn, Eichenberger, Grolp, Kohler; Hasanagic; Wyndham (68. Knecht), Schmitt, Stojakovic (46. Saethre) ; Girolamo, Di Paolo ( 78. Uhr)
Wädenswil: Mühlemann; Studer, Sven Frick; Marcello, Sacconi, Jonas Frick (64. Zogejani), Pereira (90. Shanmuganathan), Trazza; Feusi (58. Geiger), Wenger (70. Calabrese), Conte (94. Graf)
Bemerkungen:
Verwarnungen: Stäfa 3, Wädenswil 2
Stäfa ohne: Wetter Lukas, Brecher, verletzt / Schwarz, Wetter A., Militär / Salzgeber, Ferien / Lang, Krank / Forrer, Pereira, Aufgebot anderes Team (bf)