Geglückter Meisterschaftsauftakt
Mit einem Vollerfolg startet das junge Stäfner Team in ihre erste 2. Liga Saison seit 5 Jahren. Nach Haucks Doppelpackt schien die Partie entschieden zu sein. Der prompte Anschlusstreffer durch Palladino liess die Spannung jedoch bis zum Schlusspfiff hoch bleiben. Ruckstuhl’s 3:1 nach einem Konter in der 95. Minute war zugleich die letzte Aktion in dieser animierten Partie, die den richtigen Sieger hervorbrachte.
Die Elmer Elf absolvierte eine solide Sommervorbereitung mit ansprechenden Resultaten. Etwa unglücklich war allein die Tatsache, dass die Verletzungshexe seit dem Aufstieg ziemlich unzimperlich zugeschlagen hatte. Dass jeder Spieler adäquat ersetzt werden kann, zeigte die heutige Partie eindrücklich.
Stäfa startet engagiert und solide in die Partie. Man konnte sich durchaus die Frage stellen, wer da der Aufsteiger und wer die letzte Saison auf dem guten 5 Platz abgeschlossen hatte. Es entwickelte sich ein gefälliges Spiel mit einer optischen Überlegenheit der Frohberg Elf. Zwingende Torchancen konnten sich die Einheimischen jedoch in der ersten Halbzeit keine erarbeiten. Die beste hatte Lederer, als er aus 18 Meter abziehen konnte und sein Geschoss knapp am Tor vorbeizischte. Zahlreiche Halbchancen, nicht ganz sauber bis zum Ende vorgetragene Angriffe oder misslungen letzte Pässe war die etwas karge Ernte für einen engagierten Auftritt in den ersten 45 Minuten. Und die Gäste? Fussballerische Qualität auf Ebene Einzelspieler war zweifellos vorhanden. Die grossen und robusten Stürmer wurden durch lange Bälle von guter Qualität gefüttert. Vor allem die Standards brachten jeweils Gefahr vors Tor. Aus dem Spiel heraus gelang den Gästen wenig. Mit einer Ausnahme, als Brecher nach 25 Minuten einen gefährlichen Abschlusses reflexschnell in Corner lenkten musste.
Folgerichtig stand es zur Pause 0:0. Ein Resultat, das den Stäfnern Zuversicht geben sollte, auch in der höheren Liga durchaus mithalten zu können. Ein 0:0 das Trainer Elmer ebenfalls veranlasste, das Mannschaftsgefüge durch Wechsel zur Halbzeit nicht zu verändern.
Die Haltung von Töss änderte sich in Durchgang zwei deutlich. Sie waren nun tonangebend und drückten die Gastgeber mehr und mehr in ihre Hälfte. Durch dieses hohe Anlaufen drängten sie die Stäfner zwar in die eigene Defensive, nahmen sich damit aber auch gleich selber den Raum hinter der Stäfner Abwehr. Und dieser Raum hinter der Viererkette wäre für die dutzenden von langen Bällen nötig gewesen. So aber landeten diese gleich reihenweise bei Torwart Brecher, hinter der Grundlinie oder blieben schon vorher in der vielbeinigen Abwehr hängen.
Stäfa hatte nun in der Offensive mehr Raum und konnte so zahlreiche Konter fahren. Die Ausführung war leider oft nicht bis zum Schluss und mit etwas wenig Geduld zu Ende gespielt. Es schien also ob jene Mannschaft gewinnen würde, die das erste Tor erzielt. Nach einem Eckball gelang dies Kelterborn beinahe. Sein Kopfball nach 60 Minuten streifte um Haaresbreite am Pfosten vorbei. Dann endlich war es soweit. Stäfa löste sich geschickt aus der Umklammerung und Kelterborn’s langer Ball in die Spitze konnte Torwart von Mentlen einen Moment vor Hauck erlaufen.
Mit seinem Befreiungsschlag schoss er seinen eigenen Verteidiger buchstäblich ab, worauf der Ball zur idealen Vorlage für Hauck wurde, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste. Das klassische Slapstick Tor. Zig mal gesehen, bis in die allerhöchsten Ligen.
Dieses Tor veränderte die Balance noch etwas mehr. Töss suchte noch vehementer das Glück mit langen hohen Bällen, was zwangsläufig zu turbulenten Szenen vor Brecher führte. Klare Chancen konnten sich die Gäste aber dadurch nicht erarbeiten.
Töss Spielführer Traore schien zu merken, dass mit dieser Taktik die Stäfner Defensive nicht zu knacken sei und ordnete lautstark an, ab sofort keine langen Bälle mehr zu spielen. Zum Glück von Stäfa ignorierten seine Mitspieler diese Anweisung bemerkenswert konsequent.
1:1 oder 2:0 war die Frage. Hauck beantworte diese mit dem 2:0 für Stäfa auf kaltschnäuzige Art und Weise. Ruckstuhl setzte sich am Flügel energisch durch und spielte den in Position gelaufenen Mittelstürmer mustergültig an. Dieser schob den Ball humorlos und trocken ins lange Eck. War es das? Nein. Quasi postwendend schlug Palladino’s Schlenzer aus 20 Meter hinter Brecher im Kasten ein. Es blieb also spannend. Erst als in der 95. Minute gleich 3 Stäfner auf einen Verteidiger zulaufen konnte, machten sie den Deckel drauf. Krammer schob den Ball uneigennützig auf Ruckstuhl, der den Ball nur noch einschieben musste.
Fazit:
Stäfa hatte einen funktionierenden Plan, dieser wurde engagiert und solidarisch umgesetzt und mit Toren belohnt. Töss hatte auch einen Plan, dieser funktionierte nicht ideal und wurde auch nicht an die Situation angepasst. Deshalb verliessen am Ende der Partie die Gäste das Spielfeld als Verlierer. Fussball ist manchmal simpel.
FC Stäfa I : FC Töss 3:1
Frohberg: 158 Zuschauer
Schiedsrichter: Bobic, Assistenten: Hasler, Giacalone
Tore: 65 1:0, Hauck, 77. Hauck 2:0, 80. Palladino 2:1, 95. Ruckstuhl 3:1
Stäfa: Brecher, Eichenberger, Reichling, Pfammatter (60. Roth) Sommer, Kohler (60. Wetter), Lederer, Rasonyi (60. Hauck), Ruckstuhl, Saethre (85. Dietrich), Kelterborn (80. Krammer)
Bemerkungen:
Stäfa ohne Revel, Schmitt, Berger, Zucco, Wymann
(mk)